2024 – Wolfgang Waches Vorsätze und Wünsche für das Jahr
Liebe Freunde des geschriebenen Wortes. Das Jahr 2023 war für mich ein Jahr, in dem sich für meine weitere literarisch künstlerische Arbeit neue Erkenntnisse erschloßen. Es war ein Jahr, in dem ich mich stärker als bisher um mich, den Autor, (und Maler und Graphiker) kümmerte. Ich schaue auch kurz zurück. Die Betonung liegt bei „kurz“. Ich sehe meine vergangene Lebensstrecke. Lebensabschnitte meines Daseins. Vielleicht hätte man……. Nein das will ich gar nicht erst zu Ende denken. Es war alles richtig so. Es gibt nichts zu bereuen.
Man kannte mich als jemanden, der in vielen Jahrzehnten immer von Kindern und Jugendlichen umringt war. So mancher sagte auch, dass er mich bewundere, dass ich das kann, ständig die nervenden Jörn um einen herum und dabei noch mit Geduld und Ausdauer verschiedene Projekte für Kinder und Jugendliche zu realisieren. Das war eine schöne Zeit und ich denke gern daran zurück. Die meisten Menschen machten sich keine echten Gedanken, wenn sie mich unterwegs mit dreißig bis vierzig Kindern sahen. Ich war für sie kein Kunstvermittler, kein Künstler, sondern nur ein Betreuer von Kindern. Was ich vermittelte, interessierte kaum. Ganz wenige aufmerksame Mitmenschen bekamen mit, dass ich bewusst in meinen Projekten den Nachwuchs an Kunst und Kultur heranführte. Ich war für die meisten ein Aufpasser. Wer weiß schon in unserer Region, die manche als Pampa bezeichnen, was ein Kulturpädagoge ist. Nur wenige Mitmenschen wussten, dass ich selbst gern mit den verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen experimentiere. Dazu gab es für mich in den vergangenen Jahren viele Möglichkeiten in den unterschiedlichsten künstlerischen Bereichen, von Artistik, Kabarett bis hin zum Töpfern. Neben diesen vielen Aktivitäten gehörte meine Liebe schon lange, seit meinen frühsten Kindertagen, den selbst geschriebenen literarischen Versen und Geschichten. Es entstanden in den vielen Jahrzehnten viele Manuskripte. Immer wieder nahm ich mir vor noch stärker an meinen Ausdrucksformen und an der Verbesserung meiner literarischen Sprache zu arbeiten. Sehr stark war und bin ich in meiner schöpferischen Arbeit, in meiner Ausdrucksweise durch die Sächsische Dichterschule beeinflusst worden. Ich träumte davon, dass ich irgendwann die Zeit finde, mich nur noch um mein eigenes literarisches Schaffen zu kümmern.
Nun wollen wir nicht länger in die Vergangenheit schauen, der Blick ist nach vorn gerichtet
Es gibt noch vieles, das ich gern mit meinen eigenen literarischen Möglichkeiten hinterfragen möchte.
Ich bin ein Liebhaber der Clownerie. Sie ist viel mehr als Rumalbern und witzig sein. Diese Form der Kunst bietet viele verschiedene Varianten sich auszudrücken. Clownerie vereint Lebensphilosophie und Lebenslust. Ich möchte Zeit haben, dem Clownesken in der Literatur nachzuspüren. Ich habe noch viele unbeantwortete Fragen. Ich habe entdeckt, dass ich hauptsächlich schreiben will. Erst das Schreiben, Schreiben und Schreiben macht einen zum Schriftwerker.
Im Juli 2010 hat sich der „Autorenkreis Kornblume“ gegründet.
Im Jahr 2013 vereinigten sich sechs Autoren zur „Autorengruppe Senftenberg“.
Die Autoren, die sich hier in zwei Gruppen zusammengefunden haben, wollen selbst in ihrer eigenen literarischen Arbeit, in Experimenten nach neuen literarischen Formen suchen. Man kann auch sagen, der Kreis ist eine Forschungsgruppe, die forscht und nicht weiß wonach sie sucht. Wie Seefahrer hissen sie die Segel und sind gespannt, wohin sie der Wind treibt. Sie sind ausgerüstet mit einem guten Schiff; Kompass; Sextant und Landkarten, deren Grenzen sie erweitern wollen. Die Mannschaft besteht aus verschiedenen Künstlern, die ihre individuellen Talente zusammen tun und an einem Strang ziehen.
Mein Wunsch ist es, dass sich der Autorenkreis in regelmäßigen Abständen zu literarischen Gesprächen zum Thema experimentelle Literatur trifft.
Ich bin fasziniert von der Idee, Literatur wieder mit vergessenen und noch unbekannten Stilmittel neu zu beleben.
Es ist wie ein großes Abenteuer.
Verse komponieren ist ein sehr interessantes Erlebnis für mich. Im Schaffensprozess zu erleben, wie ein Text im Kopf entsteht, ist jedes mal von neuem reizvoll. Es gibt bestimmt noch viele Herangehensweisen der literarischen Produktion, die ich selbst bis jetzt noch nicht erlebt habe. Ich freue mich auf die kommenden Zusammenkünfte des Kreises von Autoren, die vom literarisch schöpferischen Geist besessen sind, die nach neuen Formen für neue Werke suchen. Das ist eine Aufgabe, der ich mich mit all meiner Lebenskraft weiterhin stellen werde. Die gemeinsamen Vorhaben in dem neu gegründeten Autorenkreis haben nicht das Ziel, große Schriftsteller wie an einem Fließband hervorzubringen. Es geht darum, in einer Gruppe unbekannte und längst schon vergessene Herstellungsweisen zu suchen.
Ich denke, dass wir dabei auf sehr interessante, neue oder längst vergessene literarisch künstlerische Prozesse stoßen werden.
In diesem Jahr werde ich in der Zeit vom 10 Juni 2024 gemeinsam mit Yana Arlt und Wenke Richter wieder einmal eine Werkstatt zum Thema: „Literatur trifft Kunst“ durchführen.
Ich freue mich darauf.
Lasst es uns gemeinsam angehen.
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2024 – Wolfgang Waches Vorsätze und Wünsche für das Jahr
Im Vordergrund für mein Wirken und Schaffen im Jahr 2024 steht an erster Stelle die Bewahrung der künstlerischen Unabhängigkeit. Stets möchte ich weiterhin mit Wahrheit und Ehrlichkeit jedem Tag begegnen. Wenn dieser Weg auch manchmal schwer zu sein scheint. Es ist der richtige. Ich möchte, dass es mir gemeinsam mit meinen Mitstreitern gelingt, mit unserer eigenen künstlerischen Sprache viele Menschen allen Alters zu erreichen. Ich wünsche mir für das neue Jahr fruchtbringende Begegnungen mit Literatur- und Kunstinteressierten. Ich freue mich auf das zwölfte „Lyrikfest!“ mit dem Titel „Lausitzer Lyrikfestival“, das am 6. bis 8. September 2024 in in der Gartenstadt Marga (Brieske – ein Ortsteil von Senftenberg) stattfindet.
Kornblumen gießt man nicht
„Nicht von ungefähr wählte der Lausitzer Autor Wolfgang Wache die Kornblume für den Titel seines ersten umfangreichen Werkes, das all seine künstlerischen Facetten widerspiegeln soll. Seit frühester Jugend fabuliert und sinniert er über Himmel und Erde und all die menschlichen Böte und Freuden, die ein Leben ausmachen.
Der Mensch ist für Wolfgang Wache immer Bezugs- und Orientierungspunkt. Für die Menschen seiner Umgebung hat er Lebensinhalte vermittelt, Arbeitsplätze geschaffen, Talente gefördert, Schöpfertum geweckt. Er selbst blieb bei seinem jahrelangen Engagement in der Kunstpädagogik und Kulturpolitik oft unverstanden. So wie die Kornblume am Rande des Getreidefeldes, an trockenen Plätzen und in heißen Sommern die schönsten Blüten entfaltet, so setzte auch Wolfgang Wache sein Wachsen und Blühen unbeirrt von den widrigsten Umständen fort.
Noch immer wird die Centaurea cyanus als Unkraut missverstanden, als Störenfried, der die Getreideernte verunreinigt. Dabei gilt gerade sie mit ihren himmelblauen Blüten als Anzeiger für ein ausgeglichenes Bodenklima und Ceres, die römische Göttin der Ernte, schmückte sich mit ihr. Menschen, wie Wolfgang Wache, sind mit ihren Eigenarten, mit ihrer Beharrlichkeit bis hin zur Starrköpfigkeit, ihrer Beständigkeit im philanthropischen Charakter auf den ersten Blick ein Störenfried, aber wenn es sie nicht mehr gibt, ist unsere Gesellschaft ein totes Nebeneinander.“
„Wolfgang Wache besitzt viele Talente, seine größte Leidenschaft aber ist das Schreiben. Unmengen handgeschriebener Seiten stapeln sich in seiner Wohnung, ein Teil sogar im Büro des Nachwuchs-Literatur-Zentrums „ Ich schreibe!“. Wenig ist davon, in abgeschriebener Form im PC gespeichert. Nie fand er Zeit diesen literarischen Fundus aufzuarbeiten, das eigene Buch blieb zwischen alltäglichen Wichtigkeiten immer nur ein Wunsch. Der Kulturpädagoge, Vereinsgründer, Vereinsvorsitzende des Birkchen e.V., Vater von drei Kindern, Geldverdiener, Arbeitgeber, Kassenwart, Antragsteller für Fördermittel, Unternehmer, Verleger etc. fand nur stundenweise die Zeit für den Literaten, Autor und Wortkünstler Wolfgang Wache.“
„Im Jahr seines 75. Geburtstag stellt sich für ihn die Frage: Was bleibt denn von all meiner Arbeit, den aufopferungsvollen, entbehrungsreichen Jahren? Hier schließt sich der Kreis der Kornblume, die mit dem reifen Getreide abgemäht wird, aus deren Samen aber kein Brot wird. Die Kornblume aber ist auch ein Heilkraut gegen Bindehautentzündung, sie macht uns also sehend für die oft gering geschätzten Dinge des Lebens. Ihr Blühen ist ein Zeichen für eine intakte Atmosphäre, sie ist Nahrung für Insekten und Vögel.“
Das Clowneske in der Literatur – eine Spurensuche
Ich bin ein Liebhaber der Clownerie. Sie ist viel mehr als Rumalbern und witzig sein. Diese Form der Kunst bietet viele verschiedene Möglichkeiten sich auszudrücken. Clownerie vereint Lebensphilosophie und Lebenslust. Ich möchte Zeit finden dem Clownesken in der Literatur nachzuspüren.
Wildwuchs – Kornblumen gießt man nicht
Ein zweites Vorhaben war das Großzeitprojekt: Kornblumen gießt man nicht. Wildwuchs. Feldblumen, schöpferische Ideen, junge künstlerisch tätige Menschen – sie alle sind Wildwuchs und brauchen, genau wie das Getreide, logische Kalkulationen und durchdachtes Handeln, unsere Offenheit und Aufmerksamkeit. Ich habe zu diesem Thema in den letzten 5 Jahren künstlerisch gearbeitet und habe alle Entdeckungen aufgesammelt, die ich am Feldrain machen konnte.