Die Leiharbeiter

Hier kommen Menschen zu Wort, die auf Wolfgangs Wanderbaustellen mal kurz, mal länger, mal intensiver, mal entspannter als „Leiharbeiter“ tätig waren.
Sie folgten einem Aufruf sich zu verschiedenen Punkten Gedanken zu machen und diese in Worte zu fassen. Mancher äußert hier zum ersten Mal, welche Bedeutung Wolfgang in seinem Leben gehabt hat und hat.
Vielen, vielen Dank an alle, die sich so geöffnet haben und mit ihren Zeilen die Person Wolfgang Wache für Menschen, die ihn noch nicht oder nur vom Hörensagen kennen, lebendiger machen. (Jana Arlt)

 

Alexander Kiensch

Wie lernte ich ihn kennen:
Ich habe ihn 2007 im Schreiblager in Helmarshausen kennen gelernt. Das war nicht nur das erste, sondern auch eines der interessantesten Schreiblager, die ich bis heute mitgemacht habe.
Was mag und schätze ich an ihm:
Seine sprühende Fantasie, kindhafte Lebensfreude und die Fähigkeit, diese an andere weiterzugeben bzw. ihnen Dinge nahe zu bringen, die ihnen so vielleicht nicht aufgefallen wären (ich denke da an einen Spaziergang in Helmarshausen, als er uns auf das Klicken der Ähren eines Kornfeldes aufmerksam machte, die durch den Wind gegeneinander schlugen und das mir niemals aufgefallen wäre – ich habe das Gefühl, dass ich seitdem mehr auch auf Kleinigkeiten meiner Umgebung achte oder es zumindest versuche).
Was ich an ihm bewundere:
Was ich an ihm am meisten bewundere, ist sein ungeheures Engagement, mit dem er nicht nur die Verwirklichung seiner Vorstellungen und Ideen verfolgt, sondern sich auch für die Verwirklichungen der Träume anderer einsetzt. Dass er für Letzteres sogar persönliche Interessen vernachlässigt, finde ich zutiefst beeindruckend.
Was ich ihm unbedingt mal sagen wollte/will:
Ich glaube, ich würde mich gerne einmal für all die Inspiration und Unterstützung bedanken, die ich durch ihn erfahren durfte. Und da ich nicht so der bin, der so etwas von Angesicht zu Angesicht sagen kann, ist das hier eine ganz gute Gelegenheit.

Nanette Kubusch

Die Verwirrtheit auf andere,
doch in seinem Kopf herrscht Ordnung.

Erzählungen aus seinem Leben,
mit denen er alle in seinem Bann zieht.

Seine Energie,
die ihn Tag für Tag umgibt.

Die Quirligkeit,
mit der er das Büro auf Trapp hält.

Das Kämpfen,
für seinen Traum.

Das Zeitnehmen,
für Gespräche
mit Familienmitgliedern, Wegbegleitern, Freunden.

Wie lernte ich ihn kennen:
Ich lernte Herrn Wache über meine Mutti kennen. Sie hat zum damaligen Zeitpunkt im Birkchen gearbeitet, dies war während meines Abiturs. In dieser Zeit konnte ich dann auch selbst mit Herrn Wache zusammenarbeiten, da ich als Betreuerin von Ferienkindern im Birkchen gearbeitet habe.
Ein zweites Kennenlernen, war vor 2 Jahren, als ich zufällig im Pegasus eine Schulung mitmachte. Da trafen wir uns auf dem Flur und Herr Wache lud mich ein die Räumlichkeiten des NLZ´ anzuschauen. So lernte ich ihn kennen und wer ihn kennt weiß, dass das Kennenlernen nicht aufhört.

Was mag und schätze ich an ihm:
Ich schätze es, dass er trotz Tiefschlägen immer wieder aufsteht und weiter an seinen Träumen arbeitet.
Ich mag seine junge, quirlige Art, seine Scherze und Späße.
Ebenfalls schätze ich, dass er den Menschen in seiner Umgebung eine Chance gibt sich zu bewähren und sie unterstützt, wenn sie Hilfe brauchen.

Was ich an ihm bewundere:
Ich bewundere, dass Herr Wache trotz Niederlagen und Rückschlägen immer noch für seinen Traum kämpft. Ebenfalls bewundere ich, dass er andere Menschen in seinen Traum einbezieht und für diese Menschen mit kämpft. Er verzaubert die Menschen mit seinen Geschichten aus seinen Leben.

Was ich ihm unbedingt mal sagen wollte/will:
Herr Wache ich bin überzeugt, dass ihr Traum wahr wird.
Ich bewundere Sie als Mensch und Künstler.
Es ist toll mit ihnen zu reden und zu träumen.

Raz

Wie lernte ich ihn kennen:
kennengelernt habe ich ihn schon, bevor Irinas Hände mich richtig fertiggestellt hatten. Alles was dann folgte, war und ist für mich ein Abenteuer
Was mag und schätze ich an ihm:
Er ist mir ein paar Jahre voraus und das ist gut so, wenn ich mal ein Problem habe. Dann sprechen wir von Mann zu Mann – hilft immer. Das kann er auch total tolligolli, weil er so alt sein kann, wie er will. Am liebsten ist er 25 – und das überzeugend.
Was ich ihm unbedingt mal sagen wollte/will:
Auf eine einsame Insel nehme ich 5 Kg Cheddar, eine Kiste Portopartytee und DICH mit. Das darfst du aber niemalsgarnicht Vermiculus, Sofia und Jana erzählen.

Stefan Reschke

Wie lernte ich ihn kennen:
Das war im Jahr 2007 bei der Siegerehrung des 4. bundesweiten Kinder- und Jugend Literaturwettbewerbs in Senftenberg, wo ich „Die Ente“ rezitieren durfte. Im Anschluss an die Veranstaltung, konnte ich Mit Wolfgang Wache kurz ein paar Worte wechseln. Dann musste ich aber schon wieder zurück zum Zug.
Was mag und schätze ich an ihm:
Seine Offenheit und sein Engagement eine „Begegnungsstätte für junge Künstler“ zu schaffen und seinen Ehrgeiz mit dem er scheinbar unermüdlich jungen Menschen den Reiz des Schreibens nahezubringen.
Was ich an ihm bewundere:
Mit welchen Motivation er an Probleme herangeht, die sich als schwer zu realisieren entpuppen, was ihn aber nicht zum resignieren zwingt, sondern scheinbar anspornt einen (vielleicht auch einen anderen) Weg zu finden.
Was ich ihm unbedingt mal sagen wollte/will:
Das es eine großartige Sache ist, was er für die jungen Schreibenden und Schreibinteressierten auf die Beine stellt und dass es leider viel zu wenig solcher Möglichkeiten für junge Talente und Interessenten in diesem Bereich gibt.

Susann Vogel

Wie lernte ich ihn kennen:
Man munkelt, es sei in einem Indianertippi gewesen … Wirklich kennen gelernt habe ihn über meinen Gitarristen, der mich zu einem Treffen des Nachwuchs-Literatur-Zentrums in unserer Schule einlud. Da traf ich erstmalig „erinnerbar“ auf Wolfgang Wache.
Was mag und schätze ich an ihm:
… dass Alter sowie Altersunterschied keine Rolle bei im spielt; dass seine Lebenserfahrungen und „Weisheiten“ mir nie das Gefühl geben, sie sollten belehren (Sie bereichern!), ich schätze seinen Willen und seinen aufrechten Lebensgang …
Was ich an ihm bewundere:
Seinen Lebensweg, soweit man mir davon verriet, so gegangen zu sein, wie er ihn bis heute gegangen ist.

Was ich ihm unbedingt mal sagen wollte/will:
Etwas, das ich schon einmal schrieb, es ist nicht besser auszudrücken und es ist von zeitlosem Charakter:
Ich denke, wir müssen uns davon lösen, zu glauben, es gäbe nur den Lebensweg, den einen, möglicherweise ist dem nun einmal nicht so und wir stolpern bereitwillig, … voll Freude.

Jana Arlt

„Ein Medizinmann ist Arzt, Apotheker, Priester, Ratgeber, Seelentröster und Freund.“… so habe ich es vor einiger Zeit in einem Buch gelesen und ich dachte mir, welch ein großes Glück muss es in verschiedenen Kulturen (gewesen) sein, solche Menschen im Kreise ihrer Gemeinschaft zu wissen. Merkwürdigerweise stellte sich für mich sofort die Assoziation zu Wolfgang Wache her. Seine Art die Dinge zu betrachten, sie einzuordnen und mit ihnen umzugehen, ist sehr eigen. Man braucht schon eine Weile, um sich mit seinem speziellen Wesen auseinanderzusetzen; noch viel länger es ansatzweise zu verstehen, noch viel länger es schätzen zu lernen. Es scheint, als hätte Wolfgang eine Verbindung zu einer anderen Welt – ähnlich wie ein Medizinmann. Wenn man aber die äußerlichen Attribute, den „Hokuspokus“, mal weglässt, stellt man fest:
Er braut keine geheimen Tränke – es ist Kamillen- oder Salbeitee.
Er verfasst keine Mantras, sondern Poesie.
Er vollführt keinen Sonnentanz – er geht aufrecht und aufmerksam durch die Welt.
Er stopft nicht die Friedenspfeife – er klärt seine und deine Gedanken mit einem Gespräch.

Wolfgang hat so manche „Macke“, die mir von Zeit zu Zeit extrem auf die Nerven gehen aber das alles wiegt nichts gegen die vielen Dinge, die ich von ihm lerne.
Für mich ist er Arzt, Apotheker, Priester, Ratgeber, Seelentröster und Freund

Anja Bergmann

Wie lernte ich ihn kennen:
Herr Wache sah eines meiner Bilder in der Kinder- und Jugendgalerie Senftenberg und schrieb mich an.
Was mag und schätze ich an ihm:
sehr nett, offen, witzig
Was ich an ihm bewundere:
Ausdauerfähigkeit
Was ich ihm unbedingt mal sagen wollte/will:
Vielen Dank, dass Sie mir die Möglichkeit gegeben habe meine Werke zu veröffentlichen und weitere Projekte (Kalender 2008, Lyrikzin) zusammen mit dem NLZ zu realisieren.

R. Spalholz

Wie lernte ich ihn kennen:
Durch Zufall

Was mag und schätze ich an ihm:
Seine brennende Leidenschaft für das Schreiben.
Was ich an ihm bewundere:
seine scheinbar unerschöpfliche Energie für die Sache des Schreibens.
Was ich ihm unbedingt mal sagen wollte/will:
ich bin dem Zufall dankbar das ich ihn kennengelernt habe.

Sven Beutel

Wolfgang Wache ist für mich ein lebendes Kunstwerk, das ich schon seit meinem 12. Lebensjahr bewundern darf.
Durch eine Preisverleihung und einem Schreibwochenende lernte ich ihn 1999 für eine Winzigkeit eines Augenblickes kennen. Bei jedem Schreibcamp lernte ich ihn über die Jahre hinweg Stück für Stück ein wenig näher kennen. Dabei fiel mir schon früh seine beschwingte brummige Art auf, die einem am Morgen mit einem fünffachem „Guten Morgen“ begrüßte und am Abend mit einem freundlichen Klapps auf die Schulter ins Bett schickte.
Seine manchmal konfuse Art bringt mich oft zum Schmunzeln, wenn nicht sogar zum Lachen.
Unter all seinen Begabungen und seinem künstlerischen Talent, das so weitgefächert ist wie meine Neugier über unsere Welt, sticht jedoch eines mehr als deutlich hervor: Er ist ein Meister im „Verlegen“. Diesem Berufszweig geht er selbst jedoch erst seit wenigen Jahren nach. Doch diese Tätigkeit ansich, die einfachsten Dinge für sich selbst unauffindbar zu machen, führte er schon bei unserer ersten Begegnung aus.
Ich hoffe, dass er auch weiterhin so geschickt das Ruder seines Traumschiffes in den Händen hält, und dass er uns noch lange mit seiner Kunst erfreut.
In seinem literarischen Schaffen ist er ein großer Maler, der die schönsten Fantasiebilder malt. Hier ist seine kreative Kraft manchmal so groß, dass die Bilder sich so schnell überschlagen, dass man gar nicht jedes einzelne Bild genau betrachten kann, sondern das sie viel zu schnell, als ob man in einem Zug sitzt, vorbeiziehen, ohne das man die bunten Farbkleckse auch nur ansatzweise hätte erkennen können.
Ich wünsche ihm, dass er weiterhin die Kraft hat, einen mit Hoffnung zu erfüllen und einem weiterhin dazu bewegt, selbst seine Kreativität fließen zu lassen.

Andrea Beutel

Vor 10 Jahren lernte ich Wolfgang Wache durch den Brandenburgischen Kinder- und Jugendliteraturwettbewerb kennen, welchen er mit seinen Mitstreitern organisiert und durchgeführt hatte. Bei einem Schreibwochenende im Juli 1999 reifte in mir der Wunsch unbedingt mit ihm zusammen schreibbegabte Kinder und Jugendliche zu fördern. Aus dieser Zusammenarbeit ist eine tiefe Freundschaft entstanden, die ich nicht mehr missen möchte.
Ich achte ihn sehr als Mensch und schätze seine ungebrochene Leidenschaft für alle künstlerischen Sparten, besonders die zur Literatur.
Ich mag sehr an ihm, dass er zuhören kann und nicht weghört, wenn man ein Problem hat.
Ich bewundere an ihm als Mensch sein Durchstehvermögen und als Autor seine literarische Sprache, mit der er es schafft Bilder zu malen.
Ich bestaune immer wieder sein unermüdliches Ringen um unsere gemeinsame Sache, obwohl uns manchmal die Unakzeptanz fast in die Verzweiflung treibt. Er jedoch ist, wenn dieser Weg nicht geht, stets bemüht, einen anderen Weg zu finden.
Ich wünsche ihm unbedingt viel mehr Zeit für das Aufschreiben seiner Geschichten, denn er hat mit ihnen viel zu sagen.

Robert Pampuch

Bald geht die Welt unter!, sagten sie alle. Die Straßen waren leer und die Menschen verkrochen sich in ihre Zimmer und warteten darauf, dass die Sonne den Himmel rot färben würde, bis dieser schließlich auf die Erde fiele. Hinter den verschlossenen Türen hielten die Mütter ihre Kinder in den Armen und die Väter rauchten bedächtig die Pfeifen ihrer Väter. Manchmal fingen sie an davon zu erzählen, wie schön es früher war. Die Schule. Die Feste. Die Liebe. Man vergaß es zu genießen. Der Genuss käme später. Im Alter. Im Ernst des Lebens. Wenn die Schule vorbei ist. Die Feste gefeiert wurden. Die Liebe an sich gewöhnt war. Die Jugend war ein Märchen. Und so schliefen alle ein. Die Alten im Gedanken, dass sie nie mehr jung sein würden und ihre Kinder im Gedanken, dass ihr Märchen bald vorbei sein würde.

Eines Tages, als der Himmel sich rot färbte, kam ein alter Mann in die Stadt. Die Fenster waren gefüllt mit Gesichtern. Sie schlugen an ihre Scheiben und zeigten dabei voller Angst in den roten Himmel. Doch der alte Mann schaute sie nur fragend an. Er ging zu einen Hügel nahe der Stadt, auf dem ihn alle Menschen der Stadt sehen konnten. Sie beobachteten, wie er ein paar Samen in die Erde drückte. Wie gebannt starrten sie auf diesen Mann, dem jederzeit der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Wie dumm er doch war! Und zurück kam er auch noch! Wahrscheinlich um sich von allen auslachen zu lassen!
Der alte Mann rief:
„Ich komme bald wieder, um nach meiner Saat zu sehen. Aber vergesst nicht: Kornblumen gießt man nicht!“

Als er ging, waren alle ganz ruhig. Sie dachten nach.
Kornblumen gießt man nicht?…