Lesung am 5. Juni und 26. Juni 2022 jeweils ab 16 Uhr in der Begegnungsstätte & Galerie MARGA,

Eine Besucherin sagt: „Es sieht aus wie in der Puppenstube“ und meint damit den Küchenschrank nebst ausziehbarem Tisch mit Waschschüsseln, auf dem Wolfgang Wache seine Bücher für die Lesung „Kornblumen gießt man nicht“ ordnet. Es ist die passende Atmosphäre für die Texte, die das alltägliche anstrengende Leben in der Briesker Region literarisch wiedergeben. Wolfgang Wache liest die Geschichte von Herta, die früher Schuppenjunge war, er liest von Herbert mit den Holzpantinen, er liest von Kornblumen, die sich anmutig im Wind bewegen, er liest von dem stampfenden Rhythmus der Pressen in den Brikettfabriken Brieske, er liest sein Bekenntnis zur Poesie und liest und liest. Das Publikum ist begeistert, hört aufmerksam der Stimme zu, die „so gut betonen kann“. „Ist das ein schöner Nachmittag“, lobt eine Zuhörerin und genießt die durch Literatur ausgelösten Erinnerungen und freut sich im anschließenden Gespräch sich mitteilen zu können. „Kornblumen gießt man nicht“ von und mit dem Schriftsteller WERBUNG

Wolfgang Wache steht am 5. Juni und 26. Juni 2022 jeweils ab 16 Uhr auf dem Programm der Begegnungsstätte & Galerie MARGA, direkt am Briesker Marktplatz.

Gedichte hören, lesen und sehen

Geschrieben von Christine Neudeck


Wolfgang Wache

Eine Lesung mit Wolfgang Wache, Senftenberg. (Jahrgang 1949)
Selbst in Gedichten, die jedermann kennt, „wie zum Beispiel hier von diesen, welche Max und Moritz hießen“, folgt der Dichter, in diesem Fall Wilhelm Busch, einem inneren Drang, mit Worten Sehen zu vermitteln. Wilhelm Busch hat dies noch durch passende Zeichnungen verstärkt. Aber selbst nur durch die Verse könnten wir die Geschichte dieser dreisten Buben in Bildern sehen. So ungefähr könnte man sich der Lyrik allgemein nähern, hier und heute im Besonderen der Lyrik von Wolfgang Wache.
Wolfgang Wache folgt fast süchtig einem inneren Drang, mit Worten seine Art des Sehens aufzuschreiben, ein Regentropfen, den wir am Fenster als alltäglich ansehen, wird bei ihm zum Tropfen einer Idee, der zum Rinnsal wird und als Strom von Gedanken im Meer des Seins mündet. Das ist sein Glück vom Sein. Und genau dieses Alltägliche ist der Angelpunkt seiner Texte. Sehr häufig ist es der Mensch, den er sieht und fühlt, fühlt und sieht mit den wissenden Augen des Dichters, denn Poesie ist eine andere Art der Wirklichkeit, eine Art, das Gesehene zu hinterfragen, tiefer zu empfinden und zu verstehen.
Das zeigt sich deutlich in seiner Beschreibung der Einsamen, die die Arbeit verloren haben, denen von einem disziplinierten Arbeitstag nur ein Tag ohne Einteilung und Pflicht geblieben ist, oder von der alten Elsbeth, die ein „Mordsweib“ war, aber heute nur noch in Erinnerungen an die Erinnerungen lebt. Aber nicht umsonst nennt Wolfgang Wache einen Clown mit den vielen Gesichtern hinter der Maske, mit einem lachenden und einem weinenden Auge, seinen Lehrmeister, denn immer soll auch ein Neuanfang gewagt werden, soll der Einsame sich seines alten „Ichs“ besinnen und für Neues verfügbar sein, wenn dies auch nur der Duft der Pfefferminze ist, die in jedem neuen Frühjahr mit berauschendem Duft die Sinne belebt und verwandelt.
Würde ein Reporter ihn fragen, worüber er schreibt, würde er mit dem Gedicht antworten: „Es zerreißt mich“, welches auch der Titel seines neuen Buches ist. „ Ich schreibe über dich, über mich, über uns… ich will doch nicht bloß über die jammern, die da jammern, ich möchte mich lieber über das kurze Dasein der stolz im Wind stehenden Kornblume erfreuen… ich will aufschreiben, was ich aufsauge…“ Kornblume nennt er deshalb auch seinen Arbeitskreis für junge Literaten, denen er einerseits seine Weise des Schreibens weitergeben will, die er andererseits auffordert, sich selbst einzubringen, denn der Dichter hat für seine Arbeit nur sich selbst, und Wolfgang Wache nennt sein tägliches Schreiben von Versen Arbeit, bei der er sich tagtäglich dem Unverstanden sein der anderen aussetzt.

Wolfgang Wache „Jahresauftaktschreiben 2022“

Foto: Wolfgang Wache mit seinem Kunstkalender „Atelierfundstücke 2022“ 

Nun sind schon einige Tage des neuen Jahres bereits Vergangenheit. Ich persönlich möchte mich bedanken, bedanken für das vertrauensvolle Miteinander in den zurückliegenden Jahren. Es ist uns gemeinsam gelungen, so manche literarische, künstlerische, kulturpädagogische und soziokulturelle Herausforderung in unserer Vereinsarbeit zu meistern. Ich weiß, dass es dabei nicht nur immer heiter und beschwingt zuging. Gerade in den letzten zurückliegenden Monaten haben sich oft Traurigkeit, Angst, Unsicherheit und Zweifel breit gemacht. So manche Auseinandersetzung, so mancher unwiderrufliche Abschied hat schmerzliche Wunden hinterlassen. Ich möchte aber auch nicht nur darüber reden was ich seit meiner Geburt 1949 an Lebenserfahrungen sammeln durfte. Viele Konzepte wurden in den zurückliegenden Jahren entworfen. Manche kulturelle und künstlerische Projekte konnten wir durch eure Unterstützung teilweise umsetzen, manche gute Ideenfindungen ließen sich leider aus verschiedenen Gründen auch nicht immer verwirklichen. Lasst uns gemeinsam hoffnungsvoll nach vorne schauen. Es ist immer ein besonderes Erlebnis mitzuerleben, wie aus kreativen Gedanken und Ideen sich neue literarisch- künstlerische Prozesse entwickeln lassen.

Um verschiedene kulturelle Experimente umsetzen zu können, müssen neben der Ideenfindung viele andere Grundvoraussetzungen geschaffen werden. Dazu gehört meist auch eine umfangreiche stabile Finanzierung. Deshalb werden jährlich verschiedene Anträge an viele Institutionen gesendet. Dies geschieht und geschah immer in der Hoffnung, die Zustimmung durch die entscheidende Jury zu erhalten. Der Idealzustand wäre es, Anfang des Jahres, für die Planung und die organisatorische Vorbereitung der zukünftigen Vereinsvorhaben über ein abgesichertes Budget zu verfügen.

Seit langer Zeit, ist es uns nun wieder einmal gelungen, dass wir bereits zum Anfang diesen Jahres mit Freude mitteilen können, dass bereits einige eingereichte Projektanträge bewilligt wurden. Deshalb können wir einige unserer öffentlichen Vereinsaktivitäten bereits im Januar konzeptionieren und mit der verbindlichen Organisation sowie Vertragsarbeit beginnen. Gern möchte ich euch über diese abgesicherten Maßnahmen informieren. So wird in diesem Jahr unser Projekt „Lyrische Jahreszeiten zwischen Gärten und Zechenhaus“ durch ein Förderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin finanziell unterstützt. Es werden Lesungen in den Höfen und Gärten der Gartenstadt im Frühjahr (8. Mai) im Sommer (2. Juli) im Herbst (4. September) und im Winter (26. November) stattfinden. Weiterhin freuen wir uns, dass in diesem Jahr durch das Förderprogramm Kulturelle Bildung und Partizipation des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg unser Projekt „Das blaue Buch ˗ Lyrik- und Grafikwerkstätten“ gefördert wird. Ab Mai bis September kann jeweils am ersten Wochenende des Monats eine literarische Kunstwerkstatt mit Kindern und Jugendlichen der Region stattfinden. Damit soll das Interesse, die Freude am Schreiben eigener Texte, am Lesen die Liebe zur Literatur und zum Buch gefördert und gefestigt werden.

Ganz besonders freue ich mich über die Mitteilung (vom 20.01.2022), dass laut Beschluss des Kuratoriums des Fonds Soziokultur beabsichtigt wird, unser Vorhaben „Ankerpunkt kulturelle und künstlerische Bildungsarbeit MARGA“ zu unterstützen. Damit haben wir für 11 Monate eine finanzielle Grundlage um die Entwicklung in unseren Vereinseinrichtungen für die Zukunft zu stabilisieren

Foto: Bundesweiter Vorlesetag, November 2021 

Auf keinen Fall darf ich bei der Aufzählung vergessen, dass es Jana Arlt gelungen ist mit Ihrer Einreichung zum Ideenwettbewerb der Stiftung für das sorbische Volk einen der drei höchsten Einzelpreise zu erlangen. Gratulation. Das Preisgeld werden wir für die Umsetzung eines Projektes nutzen, in dem wir gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen auf eine Spurensuche nach sorbischen Leben in und um Senftenberg und Brieske begeben werden. Im Verlauf dieses Vorhabens werden wir uns mit der Sprache und Geschichte der Sorben beschäftigen. Wir werden bei dieser Spurensuche Dichter entdecken, die in sorbischer Sprache schrieben und schreiben. Wir werden uns mit den Sagenfiguren vertraut machen und uns von Landschaften zu Kulissengestaltungen inspirieren lassen, wir werden Interessantes über die verschiedenen Trachten erfahren und selbst Kostüme für die Figuren eines Puppentheaterstücks entwerfen. Durch selbstgeschriebene Dialoge werden die Figuren zum Leben erweckt und vermitteln spannende Geschichten und Geschichte.

Bei so manchen eingereichten Förderantrag warten wir noch auf die Entscheidung.

Ich würde mich sehr freuen wenn das wieder neu ins Leben gerufene Projekt „Poeteninsel“ durch Förderung aus dem Programm „U25 – Richtung: junge Kulturinitiativen“ finanzielle Unterstützung finden würde. Das Projekt Poeteninsel hat das Ziel, Kinder und Jugendliche für Geschichten zu begeistern und dafür zu sorgen, dass Literatur zum festen Bestandteil ihres Alltags wird. Junge Leserinnen und Leser können auf der Poeteninsel gemeinsam Bücher lesen, Texte auf der Bühne vortragen, Geschichten schreiben oder mit anderen zusammen Autoren und Autorinnen entdecken. Mit 10 Kindern und Jugendlichen soll ein Poeteninsel˗Festival organisiert werden. Es werden in Vorbereitung des Festivals zwei Schreibwerkstätten organisiert. Es entsteht ein Buch mit allen erarbeiteten literarischen / künstlerischen Arbeiten.

Für die Weiterentwicklung unser Vereinsarbeit im Bereich der Erinnerungskultur haben wir ebenfalls einen Förderantrag beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur für den Zeitraum von drei Jahren eingereicht. In dem Projekt „Das schwarze Gold ist verbrannt“ werden Literaten und Bildende Künstler aus den Ländern miteinbezogen, deren Vorfahren einst in diese Bergbaugegend kamen. Die Ergebnisse der literarischen und bildkünstlerischen Streifzüge durch die Zeit kommen in der Sprache der Poesie an erinnerungswürdigen Orten zum Ausdruck. Diese sollen nicht nur Stätten der Erinnerung sein, sondern werden zu Orten der international künstlerischen Begegnung im ehemaligen Lausitzer Braunkohlerevier. Im gesamten Projektzeitraum haben wir 6. Kunst und Schreibwerkstätten eingeplant. Die Begegnungen der Künstler sollen dann im Frühjahr und Ende Sommer im Atelier und auf dem Margahof der Gartenstadt Marga stattfinden. Die Pleinairs werden international ausgeschrieben. Die literarischen und künstlerischen Exponate der jährlich stattfindenden zwei Pleinairs sind Bestandteil der Ausstellung „Das schwarze Gold ist verbrannt“.Ich hoffe das wir in den nächsten Tagen auch für dieses Projekt einen positiven Bescheid erhalten.

Das waren einige Information über einen Teil unserer eingereichten Fördermittelanträge.

Foto: 9. Lausitzer Lyrikfestival, September 2021, „Lesung in der Ladezone“

Auf keinen Fall möchte ich vergessen, mich bei den privaten Finanzspendern für ihre Unterstützung unserer Vereinsaktivitäten zu bedanken. Durch ihre Spenden ermöglichen sie es uns, die Eigenmittel für so manchen Förderantrag zu erbringen – teilweise beträgt die Förderung nur 50%, die andere Hälfte der gesamten Projektkosten müssen als Eigen- oder Drittmittel eingebracht werden. Auch so manche kleine Vereinsaktion konnte und kann davon finanziert werden. So zum Beispiel die, jeden Donnerstag Nachmittag stattfindenden, offenen Kunstwerkstätten.

Neben den bereits genannten Projekten bereiten wir für dieses Jahr wieder das Projekt „junge Kunst in MARGA“ mit einer Kinder- und Jugendgalerie für April bis Juni vor. Bis zum 31. März können dazu die Kunstwerke aus den Bereichen Malerei, Grafik, Skulptur, Plastik, Fotografie, Video und Installation von jungen Kunstschaffenden bis 21 Jahre eingereicht werden.

Nicht nur große Projektvorhaben sind Teil unserer Vereinsarbeit, genauso wichtig sind die Gespräche über aktuelle kulturelle und künstlerische Themen – ob als E-Mail-Verkehr, Telefonat oder in der persönlichen Begegnung, z.B. monatlich am 2. Donnerstag zum Stammtisch „Ich schreibe!“. Wer gern in unsere Schaufenster der Begegnungsstätte & Galerie MARGA schaut, für den gestalten wir auch in diesem Jahr wieder eine kleine abwechslungsreiche Kunstausstellung.

Man sieht, wir haben für 2022 viel vor.

Bereits am 26. März wird Yana Arlt den Reigen unser Veranstaltungsangebote im Jahr 2022 mit einem besonderen Kunsterlebnis in der Briesker Kirche eröffnen. Sie lädt sich Wilfried Wilke, Organist aus Cottbus und langjähriger Kirchenmusikdirektor an der Oberkirche St. Nikolai und Paul Georg Lux, Beleuchtungstechniker aus Brieske-Marga ein, um an diesem Abend ab 19 Uhr dieses architektonische Kleinod ganz neu zu entdecken. Der Orgelklang verschmilzt harmonisch mit Yana Arlts Lyrik, die spezielle Beleuchtung wird das Publikum staunen machen.

Einer der Höhepunkte in diesem Jahr wird auf jeden Fall das 10. Lausitzer Lyrikfestival vom 2. bis 4. September sein. Die organisatorischen Prozesse haben bereits während unseres 9. Lyrikfestivals im vergangenen September begonnen. Nach und nach wird die Form konkreter. Bei der Vorbereitung dieser Veranstaltungstage arbeiten wir eng mit dem Freien Deutschen Autorenverband Brandenburg und dem Brandenburgischen Literaturrat zusammen.

Wer Freiraum braucht, um literarisch oder künstlerisch tätig zu sein, kann jederzeit nach Absprache unser Atelier/ die Kunstwerkstatt zur Umsetzung seiner Ideen nutzen.

Es gibt viel in unserer Vereinsarbeit, in den vielfältigen Bereichen der kulturellen Bildungsarbeit zu tun. Jeder, der sich mit seinen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Erfahrungen und seiner Neugier auf neue Wege in unserer gemeinnützigen Vereinsarbeit einbringen möchte, ist stets herzlich willkommen. Ich wünsche uns ein gutes Gelingen bei den diesjährigen Herausforderungen im Feld der Soziokultur und kulturellen Bildungsarbeit!

Mit den besten Grüßen

Wolfgang Wache



Atelierfundstücke

Es ist geschafft, mein Kalender für das Jahr 2022 wird gedruckt. Am 22.12.2021 kann er ausgeliefert werden.

Kalender 2022

Mit 12 Bildmotiven in verschiedensten Techniken
zudem entstanden, passend zu den Bildern, Haiku


Dranbleiben

Ich habe gerade einige Tage nach meinem 72-sten Geburtstag, mein Herz an ein Bilderbuch verloren. Und an den Clown, der vor allem Ja sagte … nämlich zu sich selbst.
Poetisches Plädoyer, das zu tun, was man möchte.

„Vor genau 60 Jahren nahm der wunderbare Bilderbuchverlag NordSüd in der Schweiz seine Arbeit auf und brachte als erstes das Buch DER CLOWN SAGTE NEIN heraus. Eine bezaubernde und wegweisende Geschichte aus der Feder von Mischa Damjan. Ein Buch, das uns alle darin stärkt, das zu tun, für das wir geboren sind. Uns unsinnigen Vorgaben nicht anzupassen, sondern zu entfalten, was uns ausmacht.
Und nun ist nach 60 Jahren auch DER CLOWN SAGTE NEIN wieder da, dieses Mal passenderweise illustriert von Torben Kuhlmann, der längst seinen ganz eigenen Weg gefunden hat, Bilderbücher für Kinder zu machen, und uns damit regelrecht in Atem hält.
Nein, sagt der Clown, als er wieder die lustige Nummer mit seinem störrischen Esel in der Manege aufführen soll. Und nein sagt auch Theodor, der Esel, der in Wirklichkeit gar nicht störrisch ist. Dressur muss abgelegt werden. Nach anderer Leute Pfeife zu tanzen, das war gestern. Und auf Peitschenknallen zu reagieren, nun, das ist wirklich nichts für den Clown Petronius, den Esel Ferdinand, den Löwen Gustav, das Pferd Ferdinand, den Hund Otto und die liebenswerte Giraffe Luise, die endlich nicht mehr ihren langen Hals für Kunststücke gebrauchen möchte. Die sechs steigen aus, verlassen den Zirkus und beschließen schließlich, ihren eigenen Zirkus zu gründen. Wo sie das tun, was sie wirklich tun möchten. Weil sie es gut können, weil sie es mögen und weil sie es für richtig halten. So was ist ja noch nie passiert! Jeden Abend steht Petronius, der lustigste Clown der Welt, zusammen mit dem störrischen Esel Theodor in der Manege und begeistert das Publikum. Doch heute sagt er Nein. Es macht ihm keinen Spaß, den Narren zu spielen. Viel lieber möchte er Geschichten erzählen – für Kinder und Poeten! Theodor und andere Tiere folgen ihm, um ihren Traum von einem eigenen Zirkus zu verwirklichen, in dem niemand zu einem Kunststück gezwungen wird.
Ihr Zirkus ist einer für all diejenigen, die gern das sehen, was von Herzen kommt. Für all die Kinder, Poetinnen und Poeten des Lebens. Genau wie dieses Buch“

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Bei einer meiner Lesungen.
Ich verwende gern das Stilmittel
der Clownerie in meinen Texten.
Als Alias Max stelle ich z.B. skurrile
Betrachtungen über das
Leben an.

Einige Tage ist es her, da besuchte uns Uli Schmidt in den Vereinsräumen auf dem Margahof 3.
Er übergab mir eine Luftballonblume und sang für mich ein Geburtstagslied. Wir sprachen von den vielen künstlerischen Aktionen, die wir einst allein oder auch gemeinsam mit vielen Akteuren in der Kultur- und Kunstszene erleben durften. Was kann man mit dieser Vergangenheit anfangen? Vergangenheit kann man in den Erinnerungen aufbewahren. Man kann künstlerische Aktionen auch wieder neu beleben. Wir redeten davon, wie man sein Publikum weiterhin mit gespielten und dargestellten Geschichten begeistern kann. Wie man Anregungen zum eigenen Tun an die junge Generation vermittelt. Wir stellten fest, dass es uns immer noch große Freude bereitet, durch unsere Bewegung etwas in der kulturellen Bildungsarbeit bewegen zu können. Niemand zwingt uns dazu, es ist immer noch der alte Traum von der Verwirklichung der eigenen künstlerisch und kulturellen Schaffensprozesse. Nach dieser herzlichen Begegnung mit einem alten Freund musste ich zu einem Projektauswertungstermin nach Großräschen. Dort ergab sich ein kurzes Gespräch mit der Kulturministerin des Landes Brandenburg. Bei diesem setzte ich den Schwerpunkt auf zukünftige Perspektiven für die junge Fachkompetenz im Bereich Literatur, Kunst und Kultur. Ich hatte nur kurze Zeit, alles auf einen Punkt zu bringen, dann rief irgend so ein Wichtiger: „Wir machen jetzt ein Foto mit Frau Minister und den Anwesenden!“. Dann suchte sie ihre Jacke. Dann nahmen alle Teilnehmer um Frau Ministerin Aufstellung. Lächeln. Der Fotograf bedankte sich für das Erinnerungsfoto von der vergangenen Begegnung. Ich hatte die Chance genutzt, um ein kurzes Gespräch mit der Frau Ministerin zu führen. Ob es bewirkt, dass wir die Grundvoraussetzungen für unsere weitere Wirkungsstätte (Zirkus) schaffen können? Wir bleiben dran.
Dranbleiben.


Wochenthema 39kw21
vom 27. September bis 3. Oktober 2021
dranbleiben